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Time to surrender..

Ich bin verrückt nach seinem süß-herben Geruch, seiner warmen Umarmung und dem rauen Klang seiner Stimme.

Und doch weiss ich nicht, wie es ist, ihn küssen, ihn zu schmecken. Ich kenne nicht den Duft seines Atems. Ich weiss nicht, wie sich seine Haut auf meiner anfühlt. Ich habe absolut keine Ahnung, wie es ist, ihn in mir zu spüren. Ich weiss nicht, was er mir zuflüstern würde, wenn er mich endlich nehmen würde und behandeln würde, als wäre ich seins, einzig und allein seins. Endlich.

„It’s that time of year
Leave all our hopelessnesses aside…“

Ich weiss nichts. Nichts, ausser dass ich mir das alles mit jeder Zelle meines Körpers wünsche, schon immer. Langsam wird es Zeit, den Mut aufzubringen, es mir selbst einzugestehen.

Auch weiss ich, dass ich es mit ihm geniessen würde, wie ich noch nie etwas genossen habe. Weil ich niemals einen anderen mir sexuell fremden Menschen so sehr wollte. Ich würde es lieben mit meinem gesamten Herzen, meiner gesamten Seele.

Der Moment wenn sexuelles Verlangen und die Sehnsucht des Herzens verschmelzen und sich in einander verlieren… Man kann nicht sagen, welche der beiden Kräfte stärker ist, weil es eines Tages diesen einen ganz bestimmten Punkt gab, an dem Verlangen und Liebe sich küssten und mit diesem Kuss ihre ewige Einheit besiegelten. Die höchste Form von Liebe…herzzerreissender Liebe, die einen nachts nicht schlafen lässt und auch am Tag keine Ruhe gibt vor schreiender kunterbunter Gedanken an den anderen und irrationaler Sorge um sein Wohl gepaart mit einer wilden sexuellen Sehnsucht, die nichts anderes akzeptieren will, als diese beiden Körper vereint, so lange wie möglich, so intensiv wie möglich und so oft wie möglich. Hunger, Durst, verzweifelte Erregung, bittere Einsamkeit, alles in einem und das obwohl es Brot, Wasser und andere Menschen im Überfluss gibt.

Es ist grausam zu wissen, dass NICHTS auf dieser Welt, nichts und absolut nichts, noch nicht mal wir selbst, das aufhalten kann, was zweifellos und unabwendbar passieren muss und wird. An diesem Punkt der Sehnsucht gibt es kein Gewissen, keine Regeln, keine Rücksicht und keine Scham. Es gibt nur hoffnungslosen Durst und glasklares Wasser direkt vor mir. Ich werde es trinken. Wenn ich die Chance bekomme, es zu trinken, dann werde ich es tun, immer wieder.

Ich werde ihn auf mich zulaufen sehen, mit einem breiten Lächeln auf den vollen Lippen und einem Glitzern in seinen verspielten dunklen Augen. Wir werden uns von oben bis unten mustern und einander wie immer direkt in die Herzen schauen und es wahrscheinlich nicht glauben können, dass es tatsächlich wir sind, nur wir zwei allein. Er wird mich an sich ziehen, ich werde die Vergangenheit hinter mir lassen, nachgeben und in seine Umarmung fallen, er wird wie immer meinen Kopf festhalten. Wir werden alles um uns herum vergessen mit dem Duft des anderen in der rosaroten Luft. Dann wird er mein Gesicht in seine Hände nehmen und unseren Qualen endlich ein Ende bereiten. Ich will nur seine Lippen, nichts anderes auf dieser Welt.

Ich bin kurz vorm verdursten und er ist mein Wasser. 6 ewige Monate ist es her, dass ich ihn sah, roch und seine Stimme hörte.

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Grab me, take me, make me yours!

Schwer haben wir es, wir alle, oder zumindest die meisten von uns, in dieser Zeit voller unzähliger Optionen. Man muss der Tatsache einfach ins Auge blicken: Wir sehen den Wald vor lauter Bäume nicht und das schon seit einer ganzen Weile, ganz egal ob in London oder Berlin, Lissabon oder Zürich. London hat jedoch in Europa mit Sicherheit mitunter die maximale Anzahl an „Bäumen“ aufzuweisen, inmitten deren man wunderbar feuchtfröhlich herumirren kann bis man eines Tages als 37-jährige unverheiratete, kinderlose Single-Lady ohne jeglichen Immobilienbesitz und vielleicht sogar ohne Marc Jacobs Tasche, Jimmy Choos oder gebuchten Karibik-Urlaub aufwacht und merkt, dass es vielleicht langsam Zeit wird, erwachsen zu werden.

Glücklicher Weise bin ich (erst?!) 30 Jahre alt und habe noch ein wenig Zeit bis zu diesem grauen Tag, der für mich hoffentlich in der eben erläuterten Form niemals eintreten wird. Bis ich 34 bin möchte ich bitteschön zumindest schwanger sein. Was allerdings bedeutet, dass ich es innerhalb der nächsten vier Jahre irgendwie schaffen sollte, meinen Traummann zu finden, zu heiraten und mit ihm ein Kind zu „produzieren“! Ob das wohl machbar ist…? So einfach ist es ja wohl doch nicht, einen Partner fürs Leben zu finden; einen Menschen, dessen Gesicht man froh ist über Jahre hinweg jeden einzelnen Morgen zu sehen – momentan bin ich einfach nur überglücklich in meinem kuscheligen riesigen Bett allein aufzuwachen und ich feiere jeden startenden Tag, an dem Freunde oder Liebhaber, die bei mir übernachtet haben, sich verziehen, einen Menschen, dem man Lust hat jeden Abend ein schmackhaftes Mahl zu zaubern und dieses mit buntem Gemüse zu dekorieren – aktuell schmeisse ich Spinat, Garnelen und ein paar Tomaten in eine Box und nenne dies voller Stolz mein Mittagessen, die einzige Person, die ich versorgen muss, bin ich selbst und das ist gut so, einen Menschen mit dem man sich über Jahre hinweg hinsichtlich jeglicher Verabredungen, Käufe, Reisepläne, Hobbies etc. absprechen muss – hier und jetzt bin ich mein eigener Chef und mache was ich will, wo ich will, wann ich will und mit wem ich will. Die Art wie ich aktuell denke zeigt mir, dass ich zur Zeit wohl nicht bereit bin, jemanden in mein Leben zu lassen. Andererseits kam mir die Tränen als ich sah wie der Schwager meiner besten Freundin sich liebevoll um ihre Kinder kümmerte, da dachte ich nur: „Ich will genau das jetzt und sofort und vielleicht sogar mit ihm“. In solchen Momenten frage mich heimlich, was der Sinn der ganzen Glückseligkeit ist, die ich jedes Wochenende so erlebe. Mit Sicherheit ist es Spass – „Spass“ is eine tolle Sache, aber was habe ich eigentlich davon? Spass verheiratet und schwängert mich nicht, er versüßt mir höchstens meine Zeit. Ich könnte meinem Schicksal oder anderen Menschen die Schuld daran geben, dass ich mich in dieser Situation befinde, jedoch weiss ich insgeheim, dass ich mich selbst dafür entschieden habe, genau dieses Leben zu leben.

Alle klugen, oder eher weisen Frauen haben sich bereits vor einigen Jahren einen tollen Mann „gekrallt“, mit ihm und ihren zwei bis drei bereits laufenden Kindern leben sie nun ein erwachsenes Leben.

Ich werde mir keinen Mann „krallen“, den Fehler um einen Mann zu buhlen mache ich nicht noch mal (siehe Niall), das könnt ihr mir glauben. Die männlichen Vögel führen den Balztanz auf, da hat die Natur sich was bei gedacht. „Krallen“ oder „nicht krallen“, natürlich weiss ich dennoch, dass ich irgendwann wieder eine Beziehung haben werde. Ich weiss auch, dass ich mit meinem Seelenverwandten eine Familie gründen und drei Kindern das Leben schenken werde. Es fällt mir jedoch sehr schwer, mir vorzustellen, wie es wohl dazu kommen wird. Der grosse Wald und all diese Bäume. Auch ich habe – wie alle Londoner Singles – Schwierigkeiten durchzublicken. Es gibt viel zu viele Optionen und es fällt schwer, sich für einen einzigen Weg, beziehungsweise eine einzige Person, zu entscheiden. Ich habe das seltsame Gefühl, dass der richtige Mann mich einfach schnappen und festhalten wird – ein paar Männer hatten mich im Laufe meines Lebens bereits geschnappt, jedoch schaffte es bisher keiner, mich anschliessend auch festzuhalten. Der eine Mann, der in der Lage sein wird sowohl zu schnappen, als auch zu halten wird mir zu sagen:

„Du bist meine Frau und gehörst zu mir. Für immer.“

Und ich werde nicken und meine kleine Hand in die grosse seine legen.

Daraufhin wird er stets an meiner Seite sein und irgendwann nach nicht all zu langer Zeit um meine Hand anhalten und mich schwängern. Mein Gefühl sagt mir, dass ich genau das brauche und dies der einzige Weg sein wird, um mich „zu bekommen“.

Wer wird wohl dieser mutige Mann sein? Ich bin gespannt.

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