Manches im Leben kann man einfach nicht lassen, komme was wolle. Dieses beschissene Gefuehl, das wir „Liebe“ nennen ist die laestigste Klette aller Zeiten, eine Klette die sich in unserem Inneren einnistet und sich dort mit aller Kraft festkrallt und das oft ueber Jahre und Jahrzehnte hinweg.
Unser grosses Problem mit der Liebe ist ja, dass Liebe nicht greifbar ist, nicht faktisch belegbar, nicht messbar und schon gar nicht vorhersehbar. Wir fuehlen, dass irgendwas ueberwaeltigendes in unserem Inneren geschieht wenn sie ihre Spielchen mit uns treibt, aber verstehen tun wir nichts von dem was dort passiert.
Der erste Impuls der in uns aufkommt wenn wir jemandem begegnen, der uns genau so ausgeliefert anstarrt wie wir ihn, ist ganz klar: alles dafuer tun, um sicherzustellen, dass diese Person uns auf moeglichst ewig erhalten bleibt. Witzig eigentlich, dass wir uns gerade darum den Kopf zerbrechen, wobei dies zunaechst unsere geringste Sorge sein sollte. In dem sehr unwahrscheinlichen Fall, dass wir jemanden begegnen und jemanden beruehren duerfen, der in uns all‘ diese gestoerten Wallungen ausloest, sollten wir alles vergessen was mit Logik zu tun hat und uns einfach gemeinsam in das tiefe blaue Wasser fallen lassen. Fuck alle Regeln, fuck alles.
Gott schickt mir einen Menschen, der in mir Gefuehle ausloest, die ich nur ein paar wenige Male in meinem 33-jaehrigen Leben fuehlen durfte…und das bei dem blossen Gedanken an diesen Menschen. Wenn ich nur an diese Augen denke, die mich durchdringen, an diese perfekte Huelle von einem Koerper und dann Millionen von kranken und wundervollen Dingen, die sich in seinem Inneren verstecken – ein ganzes Leben wuerde nicht ausreichen, um all das auch nur oberflaechlich zu ergruenden.
Gott sagt mir, dass dieser Mensch hier ist, genau eine 40-minuetige Zugfahrt von mir entfernt. Gott schickt diesen Menschen auf seine Weihnachtsfeier in ein Restaurant genau 3 Minuten von meinem Haus entfernt. Immer wieder schickt Gott mir kleine Erinnerungen an diesen Menschen, Traume, Worte, Lieder. Und auch dieser Mensch selbst weiss nicht was er will oder wohin es fuehren kann, aber er bittet mich sich zu treffen, er kontaktiert mich immer wieder mal.
Ist das Leben nicht viel zu kurz zum vernuenftig sein? Ich wuerde alles was ich jetzt habe verlieren und wieder allein sein…ich wuerde eine Beziehung aufgeben, die gut funktioniert und solide ist fuer ein verruecktes Gefuehl das ueber 8 Jahre lang in mir lebt.
What if I fall? … Oh,but my darling,what if you fly…
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