General

Rotes Feuer

Feuerrot. Ein Schmunzeln. Irgendwie wild, irgendwie Wikinger, irgendwie verschmitzt. Ein Mann mit ganz viel dahinter, irgendwie leidenschaftlich, irgendwie feurig. Sind es die roten Haare? Der Bart? Oder die wilde Seele umgeben von ruhigem Gewässer? Ich will eintauchen. Ich will mich auf seinen Schoß setzen und anfangen ihn zu küssen…wilde Küsse, wilde wilde Küsse. Ein wenig beißen. Ich weiß, dass es passen wird, manchmal weiß man, dass es passen wird. Irgendwie weiß man es. Es ist geschrieben.

Wenn er mich anschaut dann spüre ich die Funken. Ein Blick der einen Tick zu lange dem meiningen begegnet, ein Mundwinkel, der sich leicht hebt – beobachten, anvisieren, erkunden, jagen. Ein starker Blick, der meinem furchtlos begegnet mit ganz vielen Ideen darin, mit ganz viel Phantasie, Zauberei, Sehnsucht. Und doch sehr viel Gelassenheit, Geduld und Kontrolle, aufrichtiges Zurückgelehntsein, weil das Leben Geduld erfordert und er es weiß. Weil er zu intelligent ist, um sich kopflos irgendwo hineinzustürzen und doch will er es tun und wird es auch.

Ich dagegen bin pures Feuer, blanke Sehnsucht, heftige Wildheit. Wenn ich könnte würde ich ihn in mein Zimmer zerren, die Tür verschließen, die Vorhänge zuziehen und einfach schauen, was zwischen uns zwei geboren werden kann. Wie viel Eros können wir erzeugen? Wie viel Schönheit?

Wenn es jemals dazu kommt, dass wir in meinem Bett liegen, werde ich ihn bitten eine Weile lang einfach nur im Dunkeln zu sprechen, irgendwas, ganz egal was. Einfach nur irgendwelche Worte sagen. Seine Stimme ist tief und intensiv und löst irgendwas in mir aus, das vorerst gebändigt werden muss.

Dieser Mann ist mir zum ersten Mal aufgefallen durch diesen neugierig-feurigen Blick, der mir damals im Flur meiner WG begegnet ist. Ein interessanter faszinierter Blick von einem Mann, der Null mein Typ zu sein schien. Als ich da im Spitzen-BH und Hose in meinem Zimmer tanzte, fest überzeugt davon, dass ich allein in der Wohnung bin, stand er plötzlich schmunzelnd vor mir und sagte sowas wie „mach nur weiter Liebes“ (er nennt mich „Liebes“, ich finde das so unglaublich süß und Gentleman Like), ich stellte mich ihm daraufhin lachend und seine Hand schüttelnd vor. Ich habe mir absolut nichts dabei gedacht und vergaß ihn für eine sehr lange Zeit. Als er dann später bei uns in der WG eine Zeit lang wohnte, sind wir uns menschlich und inhaltlich näher gekommen ganz ohne die körperliche Ebene. Und nach drei Wochen auf Entfernung schreiben und reden und Interessen teilen, plötzlich dieser körperliche Blitz. Auf ein Mal will ich ihm körperlich nah sein.

Okay okay okay. Ich finde ihn interessant, aber ich darf keinesfalls zu sehr in ihn hineinfallen und dabei meine eigene Faszination vergessen. Ich bin selbst eine wilde feurige scharfe Seele. Es muss für jeden Mann absolut aufregend sein mich zu küssen, mit mir zu schlafen, Teil meiner Welt zu sein. Dieses Geschenk darf ich nicht zu einfach anbieten. Er muss es sich erkämpfen.

Das was passieren soll wird passieren, so oder so. Wenn wir zusammen gehören, dann werden sich unsere Wege weiterhin wieder und wieder kreuzen. Bis er mich irgendwann schnappt und einfach innig küsst. Oder ich ihn? Und dann werde ich schauen, ob mir das was er zu bieten hat auch gefällt. Und wenn ja, dann werden wir schauen, was er weiterhin anbieten wird. Und alles wird sich zeigen.

Was jedoch jetzt gerade zum ersten Mal in meinem Leben anders ist, ist folgendes: Ich bin bereit für was ernstes, bereit etwas aufzubauen. Ich will jetzt nicht mehr einfach tausend frische Anfänge und rosa Wolken, sondern ich will ein großes Abenteuer mit allem was dazu gehört, mit Herausforderungen, die man gemeinsam bestreitet, mit Erinnerungen, die man zusammen kreiert und gleichzeitig will ich den gewöhnlichen Alltag in all seiner Langeweile und Schönheit. Ich bin jetzt bald zwei Jahre single und ich bin wirklich reif für eine echte wahrhaftige Liebe mit einem Mann, der zu mir gehört. Ob er das Potential hat dieser Mann zu werden, das wird sich zeigen, aber ich freue mich, dass seine Persönlichkeit, seine Werte, seine Liebe und sein Interesse an der Welt irgendwas in mir geweckt haben, das all die anderen Männer um mich herum scheinbar nicht in der Lage waren zu wecken und das seit sehr langer Zeit.

Das Leben ist kein einfaches Spielchen, es ist lang und aufregend und ein ständiges Auf und Ab. Es geht wild ab in unseren Leben. Wir werden sehen, was sich ergibt, was sich entwickelt und wie wir das was passieren soll und wird meistern werden. Ich bin gespannt. Bis dahin mache ich mein Ding und mein Fokus bleibt in MIR drin. Ich bin ich und gehöre zu mir.

Nächstes Mal wenn ich mit ihm oder einem Mann interagiere werde ich Schauspielübungen ausprobieren. Man muss seine Künste doch auch für das Leben anwenden lernen. Was bringt es, wenn man zaubern kann, aber es nie tut? Natürlich nur mit aufrichtigen Absichten.

Keiner kann mich so einfach bändigen, ich bin Feuer. Ich habe keine Angst vor jeglicher Herausforderung und auch nicht vorm Stillstand oder dem Alleinsein. Denn ALLES ist in meinen eigenen Händen. ALLES.

Meine Challenge: Finde den Spaß am Spiel!

Standard
General

Grab me, take me, make me yours!

Schwer haben wir es, wir alle, oder zumindest die meisten von uns, in dieser Zeit voller unzähliger Optionen. Man muss der Tatsache einfach ins Auge blicken: Wir sehen den Wald vor lauter Bäume nicht und das schon seit einer ganzen Weile, ganz egal ob in London oder Berlin, Lissabon oder Zürich. London hat jedoch in Europa mit Sicherheit mitunter die maximale Anzahl an „Bäumen“ aufzuweisen, inmitten deren man wunderbar feuchtfröhlich herumirren kann bis man eines Tages als 37-jährige unverheiratete, kinderlose Single-Lady ohne jeglichen Immobilienbesitz und vielleicht sogar ohne Marc Jacobs Tasche, Jimmy Choos oder gebuchten Karibik-Urlaub aufwacht und merkt, dass es vielleicht langsam Zeit wird, erwachsen zu werden.

Glücklicher Weise bin ich (erst?!) 30 Jahre alt und habe noch ein wenig Zeit bis zu diesem grauen Tag, der für mich hoffentlich in der eben erläuterten Form niemals eintreten wird. Bis ich 34 bin möchte ich bitteschön zumindest schwanger sein. Was allerdings bedeutet, dass ich es innerhalb der nächsten vier Jahre irgendwie schaffen sollte, meinen Traummann zu finden, zu heiraten und mit ihm ein Kind zu „produzieren“! Ob das wohl machbar ist…? So einfach ist es ja wohl doch nicht, einen Partner fürs Leben zu finden; einen Menschen, dessen Gesicht man froh ist über Jahre hinweg jeden einzelnen Morgen zu sehen – momentan bin ich einfach nur überglücklich in meinem kuscheligen riesigen Bett allein aufzuwachen und ich feiere jeden startenden Tag, an dem Freunde oder Liebhaber, die bei mir übernachtet haben, sich verziehen, einen Menschen, dem man Lust hat jeden Abend ein schmackhaftes Mahl zu zaubern und dieses mit buntem Gemüse zu dekorieren – aktuell schmeisse ich Spinat, Garnelen und ein paar Tomaten in eine Box und nenne dies voller Stolz mein Mittagessen, die einzige Person, die ich versorgen muss, bin ich selbst und das ist gut so, einen Menschen mit dem man sich über Jahre hinweg hinsichtlich jeglicher Verabredungen, Käufe, Reisepläne, Hobbies etc. absprechen muss – hier und jetzt bin ich mein eigener Chef und mache was ich will, wo ich will, wann ich will und mit wem ich will. Die Art wie ich aktuell denke zeigt mir, dass ich zur Zeit wohl nicht bereit bin, jemanden in mein Leben zu lassen. Andererseits kam mir die Tränen als ich sah wie der Schwager meiner besten Freundin sich liebevoll um ihre Kinder kümmerte, da dachte ich nur: „Ich will genau das jetzt und sofort und vielleicht sogar mit ihm“. In solchen Momenten frage mich heimlich, was der Sinn der ganzen Glückseligkeit ist, die ich jedes Wochenende so erlebe. Mit Sicherheit ist es Spass – „Spass“ is eine tolle Sache, aber was habe ich eigentlich davon? Spass verheiratet und schwängert mich nicht, er versüßt mir höchstens meine Zeit. Ich könnte meinem Schicksal oder anderen Menschen die Schuld daran geben, dass ich mich in dieser Situation befinde, jedoch weiss ich insgeheim, dass ich mich selbst dafür entschieden habe, genau dieses Leben zu leben.

Alle klugen, oder eher weisen Frauen haben sich bereits vor einigen Jahren einen tollen Mann „gekrallt“, mit ihm und ihren zwei bis drei bereits laufenden Kindern leben sie nun ein erwachsenes Leben.

Ich werde mir keinen Mann „krallen“, den Fehler um einen Mann zu buhlen mache ich nicht noch mal (siehe Niall), das könnt ihr mir glauben. Die männlichen Vögel führen den Balztanz auf, da hat die Natur sich was bei gedacht. „Krallen“ oder „nicht krallen“, natürlich weiss ich dennoch, dass ich irgendwann wieder eine Beziehung haben werde. Ich weiss auch, dass ich mit meinem Seelenverwandten eine Familie gründen und drei Kindern das Leben schenken werde. Es fällt mir jedoch sehr schwer, mir vorzustellen, wie es wohl dazu kommen wird. Der grosse Wald und all diese Bäume. Auch ich habe – wie alle Londoner Singles – Schwierigkeiten durchzublicken. Es gibt viel zu viele Optionen und es fällt schwer, sich für einen einzigen Weg, beziehungsweise eine einzige Person, zu entscheiden. Ich habe das seltsame Gefühl, dass der richtige Mann mich einfach schnappen und festhalten wird – ein paar Männer hatten mich im Laufe meines Lebens bereits geschnappt, jedoch schaffte es bisher keiner, mich anschliessend auch festzuhalten. Der eine Mann, der in der Lage sein wird sowohl zu schnappen, als auch zu halten wird mir zu sagen:

„Du bist meine Frau und gehörst zu mir. Für immer.“

Und ich werde nicken und meine kleine Hand in die grosse seine legen.

Daraufhin wird er stets an meiner Seite sein und irgendwann nach nicht all zu langer Zeit um meine Hand anhalten und mich schwängern. Mein Gefühl sagt mir, dass ich genau das brauche und dies der einzige Weg sein wird, um mich „zu bekommen“.

Wer wird wohl dieser mutige Mann sein? Ich bin gespannt.

Standard