General, Personal Challenges

Bye Bye Couch!

Ich gucke gerade die Serie Dawson’s Creek und schaue den Leben dieser jungen Menschen zu, die durch Liebe, Trauer, Leid, Verlust, Verwirrung und Ekstase gehen. Immer wenn ich diese Serie schaue, dann habe ich Lust auf das Leben und dann habe ich plötzlich weniger Angst vor dem Leben, weil sie mir aufzeigt, dass jede Veränderung, so bitter sie zunächst auch scheinen mag, auch etwas absolut wunderbares mit sich bringt und einen Neuanfang birgt, neue spannende Erfahrungen und Herausforderungen.

Ich war die meiste Zeit in meinem Leben vergeben. Oft fing kurz nachdem eine Beziehung vorbei war schon die nächste an. Nun ist meine letzte offizielle Beziehung 3 Jahre und meine letzte inoffizielle Beziehung auch schon über 1 Jahr her. Ich hatte gar nicht geplant keinen Freund zu haben, aber irgendwie hat es sich einfach so ergeben.

In diesem letzten Jahr war ich zwischendurch auch verknallt und hatte ab und zu was mit Männern, aber insgesamt war neben viel persönlicher und künstlerischer Entwicklung und Spass auch ein wenig Einsamkeit und auch etwas Leere in meinem Herzen und irgendwie wieder weniger private Freiheit. Obwohl sich nach drei Jahren Schauspiel-Studium immer mehr Freiheit auf der Bühne und als Künstlerin in meinem Leben und meinem Herzen manifestiert hat. Scheinbar muss man an der privaten Freiheit noch ein Mal separat arbeiten, ganz unabhängig von der Kunst.

Die „private Freiheit“ hängt für mich sehr stark mit dem Wohlfühlen im eigenen Körper zu tun. Und dieses war für mich seit Corona begann relativ unbeständig, ich kämpfte mich immer wieder hoch und oft verlor ich die Kontrolle wieder kurz nachdem ich sie erlangt hatte. Es ist so ein trauriges Gefühl, wenn man sich selbst nicht mehr schön findet, wenn man traurig wird, wenn man sich im Spiegel betrachtet, weil man seine Figur nicht mehr unter Kontrolle hat.

Was ebenfalls aus meiner Sicht zur „privaten Freiheit“ gehört ist die absolute uneingeschränkte Liebe und Begeisterung für das Leben. Ich habe eine Richtung gefunden, die mich absolut glücklich macht: Kunst. Für diesen Weg der Kunst habe ich mich vor 3 Jahren kompromisslos entschieden und verfolge ihn seit dem konsequent. Ich weiß, dass es der richtige Weg für mich ist, meine Bestimmung und meine Berufung.

Zu Beginn dieser „Liebesbeziehung“ mit dem Schauspiel war ich frisch verliebt und hatte meine rosarote Brille auf, ich ließ mich von der Inspiration und dem Glück der neuerlangten Freiheit treiben und das für eine sehr lange Zeit. Dies hatte positive Auswirkungen auf mein gesamtes Leben; ich wurde glücklicher, dünner, fokussierter, genoss das Leben mehr und mehr und fühlte mich jung und lebendig. Nach nun drei Jahren kann ich sagen, dass sich ein wenig der Alltag eingeschlichen hat. Zudem fordert das Schauspielstudium mich stetig, bringt mich an meine Grenzen und das Absolventenvorspiel steht in nur 4 Monaten bevor. Bei diesem Abschluss werde ich zum ersten Mal wirklich bewertet werde, anschließend wird feststehen, ob ich das Zeug zur professionellen Schauspielerin habe oder nicht, bzw. ob ich mich offiziell als solche bezeichnen darf.

Ich bin sehr froh, dass ich bei meiner dreijährigen Liebesbeziehung mit dem Schauspiel zwar schwierige Momente hatte und habe, aber anders als bei meinen Liebesbeziehungen mit Männern, habe ich nicht ein einziges Mal ans Aufgeben gedacht oder Zweifel gehabt, dass es doch nicht das Richtige wäre. Dass der Alltag sich nun eingeschlichen hat bin ich bereit mit Hilfe meiner Liebe zu überwinden und meine Kraft und mein Interesse dafür einzusetzen, dass der Funken, die Lebensfreude und die Leidenschaft wieder zurückkehren. Und ich habe keine Zweifel, dass ich es schaffen werde, möge der Weg dorthin auch steinig sein.

Aus dieser ganz neuen und für mich untypischen Herangehensweise an eine Beziehung lerne ich etwas für meine Beziehungen mit Männern. Ich lerne, dass A) Ich wohl die wahre Liebe (das männliche Equivalent zu meiner Berufung als Schauspielerin) noch nicht gefunden habe und B) Wenn ich sie finde und dann irgendwann die ersten Schmetterlinge vorbei sein werden und dunklere Zeiten kommen, ich wissen werde was zu tun ist, nämlich an der Beziehung arbeiten anstatt sie wegzuwerfen und eine neue zu suchen. Und dafür zunächst an mir selbst, meinem Geist und meinem Körper zu arbeiten, um glücklich zu sein und somit auch dieser Liebe positive Energie beisteuern und aus ihr schöpfen zu können.

Im aktuellen Moment bedeutet es für mich, dass ich meine Freude am Leben, am Lachen, am Beobachten der Welt um mich herum, der Natur und der Menschen, an der Verbindung mit ihnen, an Filmen, an Geschichten und vor allem an meinem eigenen Körper und an meiner Innenwelt wiederfinden muss. Und erst wenn ich das geschafft habe, wenn ich diesen Kanal wieder geöffnet habe, kann ich mich langsam wieder an all die Texte und Absolventenpflichten setzen und meinen erfolgreichen Abschluss vorbereiten und mich diesem mit Herzblut widmen.

Ich bin bald mit der sechsten und letzten Staffel der Serie Dawson’s Creek durch und ich merke, dass nach tagelangem Durchleben von fremden Leben bzw. den Geschichten über das Leben fremder und fiktiver Menschen ich bereit bin selbst mit dem Leben weiterzumachen. Ich bin bereit mich wieder in das Leben zu stürzen und zu schauen, was es für mich bereit hält. Ich habe Lust zu strahlen, mich zu zeigen, schöne Kleidung anzuziehen. Bereit sich wieder in mich und das Leben zu verlieben. Es ist Zeit.

Man kann entweder von außen beobachten, oder man kann mittendrin sein. Menschen sehen und gesehen werden. Ihnen tief und etwas zu lange in die Augen blicken. Sich begeistern lassen von der Schönheit der Welt und der Menschen und aller anderen Lebewesen darin, von der Französischen Bulldogge im Eiscafé an der Ecke bis zur nervigen Heuschrecke im Wohnzimmervorhang. Das Mittendrinsein erfordert mehr Energie und mehr Mut. Aber es ist unbezahlbar, es ist inspirierend, es ist magisch. Es ist leicht sich zu verstecken und es sich auf der Couch ungeschminkt bequem zu machen, und es ist durchaus etwas aufwendiger sich auch wenn man sich noch etwas zu pummelig fühlt zurechtzumachen und hinauszutreten in die große fremde Welt. Doch auf der Couch sprühen keine Funken und passieren keine Wunder.

Ein hoch auf das Leben! Ein hoch auf das Meer an Möglichkeiten da draußen! Und Bye Bye Couch! ❤️

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Enjoy life slim 🌟

Heute habe ich das Buch „Lose Weight Now“ von Allen Carr auf Audible fertig gehört und auch die Hypnose gemacht. Jetzt bin ich bereit für mein neues Leben.

Zuletzt ging es mir wirklich sehr schlecht, ich habe mich extrem unwohl gefühlt, weil ich das größte Gewicht, das ich jemals hatte erreicht habe: 76,7 kg. Das ist für mich absolut nicht die Norm und ich will auf keinen Fall so viel wiegen. Das bin ich einfach nicht. Ich habe mich zuletzt einfach gehen lassen.

Ich hatte vor 3 Jahren mein neues Leben begonnen, in dem ich angefangen habe Schauspiel zu studieren und das hat mich dermaßen beflügelt und glücklich gemacht, dass ich wie auf Wolken unterwegs war, mir ging es so gut in meinem neuen Leben, ich fühlte mich so frei, so kreativ, so leicht, einfach unschlagbar. Jedoch ist dieses Leben mittlerweile die Norm für mich geworden und jetzt kommt auch noch mein 20 Stunden die Woche Bürojob dazu, um mein Leben zu finanzieren. Plus der Druck des Absolventen-Vorspiels, welches sich in 4,5 Monaten ereignet. Zudem habe ich seit fast einem Jahr einen Urticaria/Nesselsucht Schub, der mich dazu animiert, mich am liebsten stets zu verstecken und zu verschleiern, damit niemand die roten Stellen auf meiner sonst so schönen Haut sieht. Das alles zusammen hat dazu geführt, dass ich mich gehen lassen habe. Ich habe einfach gegessen und gegessen und mir gesagt, dass das meine Belohnung ist für das Abliefern meiner Auftritte, meiner Prüfungen, meiner Theaterstücke, meiner Arbeitsstunden. Dabei habe ich alles nur noch viel viel schlimmer gemacht.

Es war jetzt tatsächlich der Zeitpunkt erreicht, an dem ich merke, dass das nicht mehr ich bin. Ich versuche es zwar stets in meinem Kopf zu relativieren, zu sagen, dass es ja gar nicht so schlimm ist alles und dass ich ja echt ganz normal aussehe und ich ja keine Essstörung habe. Tief in mir drin weiß ich jedoch, dass ich sehr wohl ein Problem habe, und zwar das Problem, dass Essen mir das Händchen hält bei allen meinen Problemen, mich motiviert, mich aufmuntert etc. Und das will ich einfach nicht mehr. Es ist vorbei.

Daher bin sehr froh zu verkünden, dass ich heute (24. Juli 2021) eine Entscheidung getroffen habe, und zwar die Entscheidung nicht mehr Sklave des Essens zu sein.

Ich werde ab heute ein Leben führen, in dem ich mir keine Gedanken darum mache, dass ich übergewichtig bin, weil ich es einfach nicht mehr bin. In meinem Kopf hat sich vom heutigen Tag an alles geändert: Ich verzichte auf nichts und gewinne dabei Freiheit von dieser ewigen Sklaverei. Viele viele Jahre war ich süchtig nach Essen, hatte stets an meine nächste Mahlzeit gedacht und mich so gefühlt, als würde mir jemand gleich alles wieder wegnehmen, sodass ich richtig zuschlagen musste und zwar immer und zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Ich habe das alles jetzt mit dem Buch von Allen Carr geschafft, mit seinem Buch zum Thema Rauchen habe ich auch geschafft auf wundersame Weise mit dem Kiffen aufzuhören an einem Punkt, wo ich extrem süchtig war, jeden Tag gekifft habe und von morgens bis abends nur noch Gedanken an den nächsten Joint hatte. In meinem Kopf hat es Klick gemacht, als ich verstand, dass ich nicht versklavt sein will. Ich will auf einer Party nicht die ganze Zeit in der Ecke alleine kiffen und mich dabei schlecht und träge fühlen. Mit dem Essen geht es mir nicht anders, ich denke ebenfalls die ganze Zeit daran und bei jeder Aktivität bis hin zu einer S-Bahn Fahrt steht Essen im Fokus, als wäre es Pflicht und ein Zwang bei absolut jeder Aktivität parallel zu essen und wenn das nicht passiert, dann ist das Erlebnis einfach nur nur halb so gut.

Ich will einfach nicht aufwachen und ans Essen denken, anstatt daran, was ich heute tolles unternehmen werde. Ich will nicht gleich nach dem Essen daran denken, was ich als nächstes essen werde. Ich will nicht dastehen und essen, während andere Leute andere Sachen machen. Ich will nicht beim Arbeiten ständig Schokolade in mich hineinstopfen, nur weil sie da liegt, oder mir jeden Tag einen Club Mate holen, obwohl er mir gar nicht so sehr schmeckt. Ich will keine 7 Kaffees pro Tag trinken, obwohl ich den Geschmack gar nicht so sehr mag. Ich will keine Curry Wurst in mich stopfen, weil ich nicht in der Lage bin 30 Minuten zu warten, bis mein gesundes Essen ankommt. Ich will kein Brot essen, nur weil es beruhigend ist, obwohl mir Brot schon immer relativ egal war. Ich will keine Nudeln aus Höflichkeit essen, obwohl ich gar kein Hunger habe und eigentlich auch keine Nudeln mag. Ich will nicht mehr nachts essen, obwohl ich keinen Hunger habe. Ich will mir nicht mehr beim Arbeiten etwas reinpfeifen ohne jeglichen Genuss, nur weil es meine Arbeitsmoral hebt. Ich will nicht mehr versklavt sein, ich will andere Sachen in meinem Leben haben, die mich glücklich machen und ich will es wieder geniessen können schlank und leicht zu sein und wieder schön in meinen tausend Kleidern aussehen ❤️🥰

Dank Allen Carr weiss ich jetzt, dass ich auf nichts verzichten muss. Ich kann das alles mit Freude angehen und mit Freiheit. Ich verzichte auf nichts. Ich darf alles essen, was ich liebe. Junk ist mir egal, es hat mich nie wirklich glücklich gemacht. Und es hat mich auch nie glücklich gemacht, zu essen wenn ich noch gar keinen Hunger hatte, denn dann konnte ich das Essen absolut nicht würdigen.

Jetzt ist dieses mir so fremde Hungergefühl mein Freund und nicht mehr mein Feind. Ich werde jetzt nur noch essen, wenn ich hungrig bin. Was für eine Befreiung. Wie viele Dinge werde ich erledigen können, wie viel mehr werde ich um mich herum wahrnehmen können. Ich könnte Menschen stattdessen mehr in die Augen gucken, anstatt auf meinen Teller.

Ich wusste, dass ich mich selbst verletzte und ich wusste, dass ich auf keinen Fall zunehmen will, aber ich aß weiter und weiter. Das ist ein Zeichen dafür, dass es Sucht war. Das hat mich am meisten traurig gemacht, zu wissen, dass ich mir selbst schade und trotzdem weiterzumachen.

Ich werde meine Reise hier dokumentieren und wir werden sehen wohin sie mich und uns führen wird.

Danke fürs Lesen ❤️

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Day 2, 3, 4, 5 (of 28) – Bye bye Völlerei?!

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Verdammt sollen alle diese Leckereien sein. Das Wochenende ist vorbei und mein Magen schwelgt in Erinnerungen an so manch‘ einen unnötigen Snack.

Nach gesundem und vor allem gemäßigtem Frühstück (Spiegelei) und Mittagessen (magere Pho Suppe mit Rindfleisch und 4 mini Chicken Wings) am Freitag während der Arbeit, wartete am Abend die Versuchung buchstäblich vor der Tür: Alle meine Arbeitskollegen hatten sich in dem Pub direkt im Haus unseres Bürogebäudes versammelt, um in der Sonne reichlich auf das bevorstehende Wochenende anzustossen. Schnellen Schrittes navigierte ich freundlich lächelnd meinen pummeligen Hintern aus der verlockenden Situation während ich ihnen ein paar Ausreden an den Kopf warf. Ich erinnerte mich nur zu gut an letzte Woche, als ich in derselben Bar mit zwei zuckrigen Cosmopolitans in die „Nacht“ (in England fängt Freitag Abend schon am Donnerstag um 16 Uhr an) startete und schlussendlich mit zwei riesigen Aperol Spritz Cocktails und Fastfood zu Bett ging.

However, mein Magen grummelte als ich durch die Strasse voller Pubs und geselliger/sturzbesoffener Menschen schritt, gesenkten Kopfes, denn nur zu gern hätte auch ich einen oder zwei oder drei gehoben. Hungrig wie ich war, rannte ich beinahe Hals über Kopf zu McDonalds. Schlussendlich beschloss ich meinen Hunger auf gesunde und befriedigende, jedoch leider kostspielige Weise zu stillen und machte mich auf den Weg zu meinem Lieblingsushi und verschlang mein geliebtes Tuna Tartar und den Sechser Salmon Maki noch auf meinem Weg nach Hause, was mich schmerzhafte 15 Pfund kostete.

Fast war ich sicher zu Hause angekommen, da überkam mich eine schreckliche FOMO und ich hockte mich in meine Lieblingsbar und bestellte diesen verdammten langersehnten Cocktail, aka „Mutter aller Aperol Spritze“. Und anschliessend noch einen.

 

 

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Schlank sein macht dich auch nicht glücklicher!

Bridget Jones-crisps-love

Get the feeling: Christina Aguilera – Beautiful

„Schlank sein macht dich auch nicht glücklicher!“ – diesen Satz höre ich täglich von meinen hübschen leicht pummeligen 10 Jahre jüngeren Arbeitskolleginnen als Antwort auf mein aufrichtiges Klagen bezüglich meiner aktuellen Figur und meiner Schwäche für leckeres Essen. Ich schlucke meine Antwort hinunter und lasse sie weiter an ihren Donuts knabbern und ihren After-Work-Wein schlürfen, während sie es mit aller Kraft versuchen zu verdrängen, dass sie sich verdammt unwohl in ihrer Haut fühlen mit ihrem vergleichsweise leichten jedoch stetig zunehmenden Übergewicht. Ich will Ihnen nicht die Laune verderben, denn jeder muss es für sich selbst begreifen wenn die Zeit reif ist, bzw. wenn alle Jeanshosen UND Leggings nicht mehr passen.

„Schlank sein macht dich auch nicht glücklicher!“ – hm, vielleicht nicht, wenn du zu den wenigen gesegneten Menschen gehörst, für die schlank sein seit deren Geburt der absolute Normalzustand ist und die schon immer alles essen konnten ohne auch nur ein Gramm zuzunehmen. Dann ist es wohlmöglich tatsächlich der Fall, dass schlank sein dich nicht glücklicher macht, oder aber doch, jedoch unbewusst. Du bist es dir nicht bewusst, weil du noch nie durchmachen musstest, wie es ist dick zu sein in einer Welt voller HIIT-Wahn, „perfekter“ Instagram Girls/Klone und Schönheitsoperationen. By the way haben Kim und ihre dummen Schwestern das Ganze noch weiter in’s Absurde und UNMÖGLICHE getrieben mit ihren perfekt schlanken Armen, Beinen, Schultern etc. gepaart mit Wespentaillen, prallen Brüsten und weiblichen Hüften und riesigen runden knackigen Hintern?!? War es nicht schon schwer genug einfach nur schlank zu sein? Jetzt bleibt der Besuch zum Doc anscheinend nicht mehr aus, wenn man „attraktiv“ sein will…

Jedenfalls ist es ist manchmal leicht zu verdrängen, dass wir uns mit unserem Gewicht nicht mehr wohl fühlen. Ich neige dazu das folgende Verhalten an den Tag zu legen, wenn ich stärker zunehme (natürlich ist es absolut möglich, dass es euch da komplett anders geht):

  • Ich meide Schwimmbad- und vor allem Freibad-Besuche zusammen mit meinem Freund oder Date, besonders in Begleitung einer Horde heisser schlanker Freundinnen.
  • Ich freue mich weniger auf meine Badeurlaube und verstecke mich auf meinen Urlaubsfotos hinter Palmen, Strandliegen oder Babykatzen.
  • Ich ziehe keine engen, hellen Partykleider oder Hosen mehr an und greife eher zu Leggings und „Sackkleidern“.
  • Ich verstecke meine Oberarme und neige dazu jegliche Haut meiner Körpers mit Stoff zu bedecken, sodass auch bei 26 Grad Strumpfhosen zu meinen besten Freunden zählen.
  • Ich habe viel weniger Lust Tanzen zu gehen und konzentriere mich voll auf Restaurant- und Barbesuche (was für ein Glück, dass jeder Pub in England auch triefende Snacks anbietet), die meinem Leben nun einen ganz neuen Sinn verleihen.
  • Ich stelle mich auf Fotos in den Hintergrund und versuche mein saftiges Lächeln durch einen schlank machenden (absolut nervigen nichtssagenden) Pout zu ersetzen.
  • Ich Sport trage ich nun schwarze Sporthose mit T-Shirt anstelle von dem pinken engen Top und bunter Blumen-Leggings und verkrieche mich in sämtlichen Ecken zum Abs-Training (wenn ich überhaupt noch zum Sport gehe).

Die Liste könnte unendlich weitergehen…

Egal wie sehr wir versuchen das alles zu verdrängen, die Unzufriedenheit holt uns immer wieder ein. Für mich ist der Gedanke, dass ich nicht die bestmögliche Version meiner selbst bin, am frustrierendsten und erniedrigendsten, besonders wenn ich mich mit Menschen vergleiche, die sich selbst respektieren, mit Menschen deren Leben sich nicht nur um’s Essen dreht, sondern um Abenteuer und Erlebnisse.

„Schlank sein macht dich auch nicht glücklicher!“ – doch, ihr Lieben, schlank sein macht mich glücklicher, weil schlank sein mir ermöglicht ich selbst zu sein, einfach ich selbst ohne Filter, Pout, langer Ärmeln und Strumpfhosen. Schlank sein lässt mich wieder Lust auf mein Leben haben, Lust auf in den Spiegel gucken und dabei zu lächeln. Und es holt mir den Selbstrespekt zurück, den ich inmitten von einem Berg Lebensmittel verloren habe.

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„Nothing tastes as good as skinny feels“ – FUCK OFF.

Kate-Moss-sexy

Get the feeling: Jamie T – Sticks ’n‘ Stones

Ja, ihr habt richtig geahnt: Ich bin wieder „fett“. So richtig „glückliche-einjährige-Beziehung-fett“. In ein paar Tagen 32 Jahre alt und inmitten eines saftigen Wohlfühl-Tiefpunktes. Ich kann mich herzlichst bei mir selbst bedanken…

Zu der Zeit als ich meinen vor Motivation und Euphorie strotzenden Beitrag über die 90 Days Body Challenge schrieb – genau vor einem Jahr – hatte ich die challenge relativ erfolgreich hinter mich gebracht und mich von ca. 7 Kilogramm in 2 – 3 Monaten verabschiedet. Ich wog 60,5 Kilogramm , was ich zuletzt mal mit 20 erreicht hatte so weit ich mich erinnern kann. Nun bringe ich (1,67m) stolze 71,5 auf die armselige Waage und ich habe mich das letze Mal vor ca. 2 Wochen gewogen, was bedeutet, dass die Situation möglicher Weise sogar noch bitterer Aussieht.

Bevor manch eine von euch mich verurteilt und auf diesen Beitrag hin kommentiert, dass es doch ein vollkommen normales Gewicht sei, möchte ich euch bitten zu berücksichtigen, dass ich mir in einem Jahr 11 Kilogramm angelacht habe (und dass mein Bauch auf meinen Oberschenkeln liegt, wenn ich auf der Toilette sitze). Zusätzlich würde ich gern hinzufügen, dass auch mit 60,5 ich nie wirklich dünn aussah (kein Scheiss!), eher saftig-normalgewichtig. Jeder Körper ist anders und meiner muss ca. 54 wiegen, damit die ersten Arbeitskollegen anfangen mich zu nerven mit „Nimm doch bitte nicht mehr ab, du bist viel zu dünn geworden“. Ihr seht, da ist eine ganze Menge Spielraum und 54 Kilogramm wog ich vielleicht mal mit 15, wenn überhaupt. Also kein Grund zur Sorge. 

Zunächst ein Mal, ich habe eine wundervolle Ausrede für mein Figur-Versagen, und nein, ich sitze nicht plötzlich im Rollstuhl: Mein rechtes Knie hat einen Meniskusriss. Die Verletzung wurde erst jetzt durch ein MRT bestätigt, Schwellungen und Schmerzen hatte ich on and off seit bereits Juni letzten Jahres jedes Mal wenn ich mein Knie anstrengte. Dies führte schlussendlich dazu, dass ich irgendwann komplett aufgehört habe zum Sport zu gehen. Ich bin nun mal ein „Ganz-oder-gar-nicht-Girl“, schon immer gewesen.

Die erläuterte Ausrede zählt natürlich ein Bisschen, vor allem wenn man mich kennt und weiss, dass ich praktisch nichts anderes mache als meinen Hintern mit allen erdenklichen Übungen zu shapen und aufzupumpen. Zudem entfachen Tanz-, Kampf-, Zirkeltraining-Kurse meine Leidenschaft und Motivieren mich ins Unendliche. Das alles kann ich nicht mehr machen, mit Sicherheit für eine ganze Weile. Acht Wochen Wartezeit für den Orthopäden, danach vielleicht sogar eine Operation…  

Genug geheult. Fakt ist, ich hasse es pummelig zu sein. Fakt ist auch, dass ich in den letzten Monaten und Wochen immer wieder versucht habe mit der 90 Tage Body Challenge Diät anzufangen und jedes Mal nach ein paar Tagen aufgab, mal für gebratenes Hühnchen, mal für einen White Chocolate Chunk Cookie, mal für zu viele Whiskys auf einer Party, oder 20 Spicy Tuna Inside Out Rolls, Mama’s Weihnachtsessen oder einen riesigen Teller Pommes in der Mittagspause. Hinzu kommt, dass ich am 28.11.2016 aufgehört habe Marihuana zu rauchen, das ich viel zu oft getan habe im Laufe des vergangenen Jahres. Das Aufgeben einer Sucht mündet leider oft im exzessiven Ausleben einer anderen. Wir sehen, es nicht so einfach. Wer von euch schon ein Mal ernsthaft versucht hat abzunehmen, weiss wovon ich spreche.

Ich habe mich so oft gefragt, wie ich es nur so relativ konsequent und „einfach“ geschafft habe mit Hilfe der 90 Tage Body Challenge abzunehmen, während ich aktuell unbedingt abnehmen WILL und MUSS, es mir immer wieder fest vornehme und ständig damit beginne, mich ein paar Tage lang gesund zu ernähren, um nach ca. 48 Stunden dann wie ein willenloser Loser einfach das Handtuch zu werfen, lediglich um einen White Chocolate Chunk Cookie in mich hineinzustopfen oder fettige Taramasalata Sauce zu löffeln?!?!?

Heute habe ich endlich begriffen was der Trick ist. Die 90 Tage Body Challenge zwang mich dazu, mich jeden Abend vor ca. 40 fremden Leuten und dem Coach zu erklären und gegebenenfalls zu entschuldigen, falls ich mal wieder „Scheisse gebaut“ hatte. Die erste Test-Woche blamierte ich mich Tag ein Tag aus mit 2.700 bis 3.500 Kalorien und wollte buchstäblich im Boden versinken. Ich nahm mir vor, mich selbst aber vor allem diese mir fremden Menschen, die mit mir in einem Boot sitzen nicht zu enttäuschen. Ich wollte zu meinem Versprechen stehen.

Somit erkläre ich euch hiermit zu meinen 90 Tage Body Challenge Kollegen, ob ihr wollt oder nicht. Denn ohne euch werde ich es nicht schaffen.

Vielleicht steigt der eine oder andere von euch mit ein? Ihr seid herzlichst eingeladen. Wenn ihr dabei seid, dann lasst es mich mit einem Kommentar wissen.

Ich verspreche euch folgendes: Spätestens in 4 Monaten, am 13. April, bin ich wieder bei 60 Kilogramm. Ich werde euch nicht enttäuschen.

Freut euch auf weitere Beiträge.

Viele Küsse, S

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90 Tage Body Challenge – „Nothing tastes as good as skinny feels“ (Kate Moss is damn right!)

Lange ist es her, dass ich dieses Zitat von Kate Moss irgendwo zum ersten Mal gelesen habe:

„Nothing tastes as good as skinny feels“

Damals dachte ich mir: „Es muss schon echt schön sein richtig schlank zu sein, aber der Genuss von Essen ist mindestens genau so schön, wenn nicht besser. Essen bereichert unser Leben so sehr in allen seinen multikulturellen farbenfrohen Facetten, es verleiht besonderen Momente einen feierlichen Glanz, es ist so ein wunderschön warmes Gefühl, sich gemeinsam mit Freunden und der Familie um einen großzügig gedeckten Tisch mit selbst zubereiteten Köstlichkeiten zu versammeln oder von einem geliebten Menschen schick ins Restaurant ausgeführt zu werden.“ Als diese Gedanken durch meinen Kopf kreisten war ich ca. 72 Kilogramm schwer, ab 72 aufwärts habe ich mich nicht mehr gewogen bis ich dann irgendwann Gott sei Dank wieder mit Sport begann und abnahm. Ich wette, dass ich die 75 Kilogram Marke erreicht hatte. Man weiss es nicht…und vielleicht ist es auch besser so.

Dadurch dass ich mit einem relativ schmalen Knochenbau „gesegnet“ bin, sieht man mir Übergewicht etwas weniger an als anderen Frauen mit der gleichen Anzahl an Kilos auf den Rippen, dies hat mich immer ein wenig beruhigt. Zudem habe ich ein hübsches Gesicht, schöne Haut und eine sprudelnde Ausstrahlung – ich kann den Mund nicht halten, wirke dabei jedoch von Zeit zu Zeit recht sympathisch – wahrscheinlich hatte ich diesen „Gaben“ stets zu verdanken, dass ich auch auch noch mit mehr als 70 Kilos von Männern angeschaut, angesprochen und sogar geliebt wurde. Hübsches Gesicht hin oder her, liebender Freund, der nach einem verrückt ist vorhanden oder nicht, insgeheim fühlte ich mich – verzeiht mir die direkten Worte – die  wie ein fettes unbewegliches Schwein.

Ich wusste ganz genau, dass egal wie hübsch ich zu dem besagten Zeitpunkt auch sein mochte, ich war mindestens um 40% hässlicher als ich eigentlich sein könnte, wenn ich ein wenig Disziplin gehabt hätte und endlich mal aufgehört hätte die ganze Zeit ans Essen zu denken. Als Frau mit einem eigentlich starken Willen machte mich der Gedanke, dass ich unbedingt abnehmen will, jedoch zu schwach bin um es endlich durchzuziehen, rasend, ebenso wie die Tatsache, dass Frauen, die viel weniger hübsch sind und viel weniger „strahlen“ als ich, dabei jedoch schlank und sportlich sind, von der Allgemeinheit und insbesondere von dem anderen Geschlecht als schöner wahrgenommen werden und sich schöner fühlen dürfen. „Jeder Mensch muss doch eigentlich das Maximum an seinem Potential ausschöpfen! Genau das ist, was viele Frauen und Männer machen, indem sie sich richtig ernähren und Sport machen, wodurch sie schlank – und nicht zu vergessen gesund – sind und dauerhaft bleiben. Wieso kann ich das nur nicht?“, fragte ich mich selbst so oft.

Mein jüngerer Bruder meinte mal zu mir als ich mich bei ihm über mein Gewicht beklagte: „Wenn du den Raum betrittst, dann schauen dich Männer an. Sie schauen dich auch jetzt wo du etwas pummeliger bist an, weil du ein schönes Gesicht hast. Wärest du jedoch perfekt schlank, dann würde dich jeder einzelne Mann anschauen!“ Es ist schon so lange her, dass er diese Worte zu mir sagte, ich konnte sie bis heute nicht vergessen! Wie Recht er hatte…je mehr ich abnahm, desto mehr Männer schenkten mir wieder ihre Aufmerksamkeit, es war fast wie ein kleines Wunder. Dabei war ich mit ungefähr 67 Kilogramm noch immer weit entfernt von „skinny“.

Klar denken sich viele Frauen – eigentlich richtiger Weise, dass es doch bei wahrer Liebe nicht um das Aussehen gehen dürfte oder um das Gewicht. Sie finden, dass die Männer primär sehen sollten, was für tolle Frauen sie sind, was für ein gutes Herz sie haben oder zum Beispiel wie belesen sie sind. Die Männer sehen das alles ja auch und schätzen diese Frauen als Menschen, nur sie fühlen sich oftmals rein optisch beziehungsweise sexuell gesehen nicht zu ihnen hingezogen. So werden zweifellos tolle aber leider übergewichtige Frauen zu ihrem grossen Leid teilweise ausschliesslich als gute Freundinnen und nette Kolleginnen gesehen. Manchmal verlieben sie Männer nach einer Weile in das gute Herz der Frau und sehen über ihr Übergewicht hinweg, jedoch passiert es mit Sicherheit nicht oft genug und nicht immer ist ausreichend Zeit vorhanden, um sich langsam in das Wesen einer Person zu verlieben: In der Bäckerei, im Club, in der Bar und an den meisten anderen öffentlichen Plätzen hat man nur ein paar Minuten Zeit, um die Aufmerksamkeit eines potentiellen Partners zu gewinnen. Und wenn man ein toller Mensch ist, optisch jedoch nicht punkten kann, dann hat man in einer solchen Situation leider verloren, weil wir alle – ganz unabhängig davon wie wir selbst aussehen und ob wir es wollen oder nicht – auf optische Reize reagieren und ihnen manchmal auch hoffnungslos ausgeliefert sind.

Der erste Eindruck, den man von einer Person bekommt, basiert nun mal darauf, was man zunächst sieht: ganz klar das Äußere. Genau so wie man es nicht ansprechend findet, wenn der Gegenüber zum Beispiel mit ungewaschenen Kleidern herumläuft, findet man es ebenfalls nicht schön, wenn der Gegenüber seinen Körper nicht „pflegt“ und sich im Hinblick auf sein Gewicht gehen lässt. Sicherlich werden viele Menschen behaupten, dass das Aussehen der Menschen in ihrer Umgebung für sie von absolut keiner Bedeutung ist. Kinder dagegen brauchen uns dieses Märchen nicht erzählen, weil sie ehrlich und direkt sind: Sie lieben es schöne und schlanke Menschen um sich zu haben, sie starren einen voller Bewunderung an und machen einem Komplimente, wenn man besonders schön angezogen oder geschminkt ist und machen leider auch darauf aufmerksam, wenn man stark zugenommen hat, müde aussieht oder – wie in dem Fall meines toten Vorderzahnes – einen „schwarzen Zahn“ hat 😉

Warum soll es wichtiger sein, stets ein sauberes Hemd zu tragen, als über einen gesunden Körperfettanteil zu verfügen? Versteht mich nicht falsch, es geht hier nicht um Size 0, sondern darum normalgewichtig zu sein, Sport zu treiben und sich gesund zu ernähren und dementsprechend auszusehen. Schliesslich ist unser Körper das Einzige in unserem Leben, was wir nicht austauschen können, wir sind darin bis zu unserem Tod gefangen und sollten vielleicht das Beste daraus machen. Die Tatsache, dass ich eine mikroskopische Oberweite habe kann ich nicht ändern, zumindest nicht mit den Mitteln, die ich aktuell für angemessen empfinde. Ich kann jedoch die Vorteile und Nachteile meines Körpers akzeptieren und alles tun, um es so gemütlich wie möglich in meinen fleischlichen vier Wänden zu haben, so lange wie es nur geht. Denn man ist natürlich nie vor Krankheiten sicher und es kann passieren, dass man eines Tages nicht mehr in der Lage ist, jeden Tag zum Sport zu rennen oder dass man aufgrund von einer Krankheit nicht mehr schlank sein kann… Dann ist das halt so, aber so lange das nicht der Fall ist, sollte man am Ball bleiben.

Es ist relativ leicht das alles aufzuschreiben, danach zu leben jedoch alles andere als das, und das sogar wenn es im Kopf bereits Klick gemacht hat, vor allem wenn man zu sehr auf andere hört.

Was mich stets sehr beeinflusst hatte, war die Tatsache, dass viele Männer nicht auf „skinny“ stehen. Das hat mich immer extrem verwirrt und ich war mir so oft auf ein mal nicht mehr sicher, ob ich abnehmen will oder nicht…dann hatte ich auch noch Angst, dass mein Hintern kleiner wird und meine Oberweite komplett verschwindet. Diese lästige Verwirrung hat oft dazu geführt, dass ich aufhörte Sport zu treiben, was natürlich nicht richtig war, denn egal ob man Gewicht verlieren möchte oder nicht, Sport lässt einen Körper jeden Umfangs sexy und straff aussehen. Ausserdem muss man sich primär selbst wohlfühlen und nicht nach den Vorgaben eines anderen Menschen leben, ganz egal wie viel dieser einem bedeutet.

Natürlich gibt es Männer, die ausschliesslich übergewichtige Frauen bevorzugen und gar keine sportliche Frau haben wollen. Klar, aber dann muss man sich – falls man in so einen Mann verliebt ist – fragen, ob man gegebenenfalls seine Gesundheit für einen solchen Mann opfern möchte und ob er nicht vielleicht doch die Güte besitzt, einen so zu akzeptieren und zu lieben, wie man ist und sein will.

Im „Normalfall“ – was ist schon normal?! – bevorzugt Mann und auch Frau jedoch einen gesunden, eher sportlichen, normalgewichtigen Partner. Witziger Weise finden die etwas übergewichtigeren meiner Freundinnen und Bekannten selbst keine Männer gut, die 120 Kilo wiegen. Nein, sie fühlen sich stattdessen zu sportlichen, breitschultrigen, schlanken Männern hingezogen. Seltsam, dass wir Frauen wenn wir selbst aktuell nicht in Form sind jedoch erwarten, dass Männer, die tagein tagaus hart an ihrer Fitness arbeiten, sich auf uns, die mit einer Tüte Chips und einer Dose Cola faul auf der Couch hocken, einlassen. Man muss man der Tatsache einfach ins Auge sehen: Rundum gepflegte Spitzenmänner wollen eine ebenbürtige Frau.

Nur mal ein kleiner Gedanke am Rande dieses „Romans“…
Wenn alle Superfrauen, die ein wenig zu viel Speck auf den Rippen hätten, sich in Form bringen würden, dann hätten alle oberflächlichen Schönheiten, die abgesehen von ihrem Aussehen nichts zu bieten haben, endlich nichts mehr zu melden, denn die Superfrauen, die sowohl Aussehen als auch Köpfchen zu bieten haben würden sie sofort in den Schatten stellen! So eine Welt würde mir gefallen.

Was ich schon immer befürchtet hatte und nun endlich und für immer begriffen habe: Übergewicht – vorausgesetzt man ist gesund und in der Lage abzunehmen – ist ein Mangel an Disziplin und Selbstrespekt, denn kein Mensch fühlt sich wohl wenn die Bauchrollen beim Sitzen stören, liebe Freunde, da brauchen wir uns nicht selbst belügen. Man denkt sich meist einfach nur, dass man nun einmal in dieser Situation gelandet ist und jetzt das Beste draus machen kann: Das Leben geniessen indem man ganz viele verschiedene leckere Dinge isst. Und das nennen wir dann „Leben“…

Viele Frauen reden sich ein, dass sie sich nur selbst lieben müssen, um dann auch von anderen geliebt zu werden. Klar muss man das und zwar egal in welcher Form man gerade ist. Jedoch kann man ehrlich zu sich selbst sein: Man liebt sich normalgewichtig bis schlank einfach mehr als übergewichtig, denn Fett verunstaltet jede Schönheit, so ist das leider nun mal. Ein paar kleine süße Rundungen, das mag schön sein, aber 72 bis 75 Kilo oder mehr wie in meinem Fall sind sogar aus ärztlicher Sicht einfach zu viel und nicht mehr schön. Ein etwas älterer aber sehr sportlicher und attraktiver Orthopäde meinte mal zu mir, während er mich untersuchte, dass ich deutlich Übergewicht habe und es loswerden soll – AUA!

So war ich viele Jahre ein „Pummelchen“ und wie alle anderen „Pummelchen“ auch versuchte ich stets neue Ausreden zu (er)finden, obwohl ich eigentlich genau wusste, was Sache war. Ich wusste, dass aufgrund von meinem kleinen Kiefer, sich in meinem hübschen feinen Gesicht ganz schnell ein Doppelkinn bildet. Auch wusste ich, dass mein Lächeln anders aussieht mit den dicken Bäckchen, auch wenn Männer mir immerzu sagten, dass das süß sei und mir stehe. Mir war bewusst, dass ich immer mit speziellen Strumpfhosen schummelte wenn ich ein Abendkleid anzog und trotzdem keine vernünftige Taille hatte. Mich nervte dieses Kneifen am Bauch und das ständige Runterrollen des Gummibandes zu Tode und auch das Einschneiden vom BH am Rücken: immer aufpassen, dass das Top nicht zu eng am Rücken ist, damit man den Speck am Rücken nicht sieht. Das leidige Berücksichtigen von pummeligen Armen beim Kleid- und Oberteilkauf – bloss nicht etwas kaufen, bei dem die Arme nicht bedeckt sind. Und auch bei Sport immer etwas längere Ärmel einplanen, damit man beim ungeplanten Blick in den Spiegel nicht demotiviert wird. In Bauchexpress-Kursen lockere Oberteile anziehen, damit man die Rollen am Bauch nicht sieht. Oder im Schwimmbad beim Sitzen das Handtuch um den Bauch schwingen. Im Bett mit dem Freund eher das Licht ausmachen und sich in kreativen Positionen unwohl fühlen. Auf Fotos den Arm anwinkeln und sich eher in den Hintergrund stellen und jedes Bild checken, damit man bloss nicht dick darauf ausschaut. Und und und.

Die 90 Tage Body Challenge bereitete meinem Leid ein Ende. Dazu in einem der nächsten Beiträge mehr!

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